28. September 2023

HÄVBW unterstützt Protestaktion am 02.10.2023

iStock/seraficus

Gemeinsam mit weiteren Berufsverbänden ruft der Hausärzteverband Baden-Württemberg zum Protest auf: Am 02.10.2023 werden viele niedergelassene Ärzt:innen mit Praxisschließungen ein Zeichen gegen die schlechter werdenden Rahmenbedingungen der ambulanten Versorgung setzen.
 

Das Gesundheitswesen krankt und die Politik bleibt dringend notwendige Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung und zukunftsfähigen Gestaltung der ambulanten Versorgung schuldig. Bereits im Juni haben mehrere Tausend Ärzt:innen ihrem Unmut bei einer Protestaktion auf dem Stuttgarter Schlossplatz Luft gemacht.

Mit dem Protesttag am 02.10.2023 verleihen wir unseren Forderungen erneut Nachdruck. Als Hausärztinnen und Hausärzte fordern wir:

 

  • 1

    Reform der Versorgungsstrukturen

    Die zeitlichen Ressourcen, die für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Sie müssen deshalb jenen Patient:innen zuteilwerden, die diese wirklich brauchen. Nicht notwendige, ungesteuerte und rein administrative Kontakte von Patient:innen mit den (haus)ärztlichen Praxisteams müssen daher deutlich reduziert werden.

  • 2

    Moderne Teamstrukturen in Praxen fördern und Versorgungsressourcen schonen

    Die Versorgung wird u. a. aufgrund der rückläufigen Versorgungskapazitäten im hausärztlichen Bereich nicht mehr in den bestehenden Strukturen erfolgen können. Unsere Praxen, und damit der gesamte ambulante ärztliche Versorgungsbereich, leben von Teamarbeit und angemessener Bezahlung aller.

  • 3

    Angemessene und faire Finanzierung

    Für eine stabile Versorgung der Versicherten ist die angemessene Honorierung der hausärztlichen Arbeit in den Praxen zwingend erforderlich. Die Basis der ambulanten Versorgung sind die hausärztlichen Praxen.

  • 4

    HZV als Präventionsleistung fördern

    Untersuchungen haben positive Ergebnisse für die Patient:innen im Bereich der Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärprävention in der HZV nachgewiesen. HZV-Patient:innen sind besser versorgt, haben höhere Impfquoten, weniger Inanspruchnahmen von Notfallstrukturen.

  • 5

    Digitalisierung, die funktioniert

    Zeit ist eine der wichtigsten und knappsten Ressourcen im Gesundheitssystem. Die Hausärzt:innen begrüßen deshalb die weitere Digitalisierung der Versorgungsprozesse. Sie soll Entlastung schaffen (Ressourcen schonen) und Mehrwerte in der Versorgung bieten.

  • 6

    Reform der Approbationsordnung

    Die aktuelle Altersstruktur der Hausärzt:innen – mehr als ein Drittel ist älter als 60 Jahre – macht mehr als deutlich, dass massiver Bedarf für Nachbesetzungen der hausärztlichen Arztsitze besteht, wenn das aktuelle Versorgungsniveau aufrechterhalten werden soll.

 

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In vielen Bezirken haben am 02.10.2023 die Notfallpraxen geöffnet. Falls nicht, denken Sie daran, für Ihre Praxis eine kollegiale Vertretung zu organisieren.


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