05. April 2024

Spitzen-Talk: KV-Budgetierung – aktueller Stand und weitere Aktionen

Jan Winkler

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat angekündigt, die hausärztlichen Leistungen im KV-Bereich für das vierte Quartal 2023 wieder zu budgetieren. Ein Schritt, der angesichts von fast 1.000 fehlenden Hausärzt:innen ein desaströses Signal setzt und erneut aufzeigt, dass der hausärztliche Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) die hausärztliche Versorgung nicht mehr finanzieren kann. Als Verband haben wir uns entschieden dagegen positioniert, da die Budgetierung ein erhebliches Risiko für die finanzielle Stabilität unserer Praxen darstellt.
 

Wir setzen uns auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass dieser Missstand beseitigt wird und kämpfen für eine angemessene Finanzierung der hausärztlichen Versorgung. Die Vorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg (HÄVBW), Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz, laden alle Mitglieder ein, in einem digitalen Spitzen-Talk zur aktuellen Lage der hausärztlichen Versorgung und den laufenden Aktivitäten zur Verbesserung der Situation ins Gespräch zu kommen. In diesem Termin werden außerdem weitere Maßnahmen und Strategien für mögliche zukünftige Protestaktionen diskutiert und es ist Platz für Ihre Fragen.

Digitaler Spitzen-Talk zur Budgetierung: 16.04.2024, ab 20 Uhr

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Themen des Spitzen-Talks:

Spitzentreffen zur hausärztlichen Versorgung auf Landesebene

Die Delegierten des HÄVBW haben den Minister für Gesundheit, Soziales und Integration, Manfred Lucha MdL, anlässlich der erneuten Budgetierung aufgefordert, die hausärztliche Versorgung ganz oben auf die politische Agenda zu setzen und in einem Austausch mit allen Beteiligten gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der Situation der Hausärzt:innen zu finden. Ein erstes Treffen hat am 26.03.2024 stattgefunden und es wurden die Grundlagen für weiterführende Aktionen zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung gelegt. 

-> Offener Brief der Delegierten
 

Sondervertreterversammlung der KVBW zur Budgetierung der Hausärzt:innen

Am 17.04.2024 wird die von den Vertreter:innen des HÄVBW initiierte Sondervertreterversammlung der KVBW stattfinden. Für die Vertreterversammlung ist der Vorstand der KVBW aufgefordert, die zu erwartenden Auswirkungen der Budgetierung für Hausarztpraxen detailliert darzulegen. Außerdem soll besprochen werden, wie verhindert werden kann, dass die hausärztliche Versorgung nicht vollständig kollabiert und wie die Sicherstellung unter diesen Umständen weiterhin geleistet werden kann. 

-> News zur Sonder-VV
 

Entwurf des Gesundheitsversorgungs-stärkungsgesetzes – GVSG

Die Entbudgetierung der Hausärzt:innen ist ein zentraler Baustein des kürzlich veröffentlichten Entwurfs des GVSG. Ebenso sind zahlreiche Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Hausarztpraxen vorgesehen, zum Beispiel die Schaffung von Anreizen zur Einschreibung in die HZV durch einen Bonus. Auf Bundes- und Landesebene setzen wir uns nun dafür ein, dass die guten Ansätze im Gesetz auch so ausgestaltet werden, dass sie die hausärztliche Versorgung nachhaltig stärken und dass es dann schnellstmöglich in die Gesetzgebung geht, damit es auch wirken kann. 

-> Statement HÄV zum GVSG
 

Schneller Start in die HZV und Optimierung der HZV-Vertragsteilnahmen

Schutz vor den Folgen der Budgetierung bietet die Teilnahme an Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Die HZV in Baden-Württemberg arbeitet seit 15 Jahren ohne Budgets, ohne Abstaffelungen, mit festen Euro-Werten und transparenten Pauschalen. Wir bieten mit der HZV-Powerhour für HZV-Neueinsteiger:innen zahlreiche Online-Termine für einen sorglosen Start in die HZV. Mit dem HZV-Vertrags-Check können sich alle Praxen unkompliziert darüber informieren, ob sie bereits ihr volles HZV-Potenzial ausschöpfen. 

-> HZV-Teilnahme optimieren

 

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