28. Juli 2023

Hitze setzt Patient:innen und Medikamenten zu

privat

Dr. Mohammad Kahf und seine Praxisteams in Trossingen und Tuttlingen stellen vor allem bei chronisch kranken und älteren Patient:innen deutliche Auswirkungen der Hitzewellen auf den Gesundheitszustand fest. Hilfreiche Tipps und Impulse für den Praxisalltag bot unsere Fortbildung zur klimaresilienten Versorgung.

 

Haben Sie den Eindruck, dass die Klimakrise in der Hausarztpraxis angekommen ist?

In meinen beiden Praxen, in denen wir in einem Team aus sechs Ärzt:innen gemeinsam mit MFA und VERAH pro Quartal über 6.000 Patient:innen behandeln, merken wir die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise deutlich. Betroffen sind vor allem ältere und chronisch kranke Patient:innen, bei denen sich Hitzewellen beispielsweise in Dehydrationserscheinungen manifestieren. Wir weisen intensiv darauf hin, dass solche Symptome nicht auf die leichter Schulter genommen werden dürfen.

Was sind die häufigsten Ratschläge, die Sie Ihren Patient:innen im Zuge der klimaresilienten Beratung geben?

Sofern die Patientin oder der Patient nicht an einer Herzinsuffizienz leidet, lautet der erste Ratschlag immer, viel zu trinken. Natürlich gilt es auch, direkte Sonnenstrahlung an heißen Tagen zu vermeiden und sich in kühlen Räumen aufzuhalten. Sofern die Temperaturen es erlauben, ist es aber ebenso wichtig, an die frische Luft zu gehen und sich sportlich zu betätigen. 

Inwiefern hat Ihnen unsere Schulung zur klimaresilienten Versorgung geholfen, das Thema in Ihrer Praxis umzusetzen?

In der Schulung haben wir weitere wichtige Tipps und Impulse erhalten, die wir nun in der Praxis umsetzen oder im Rahmen der klimaresilienten Beratung an unsere Patient:innen weitergeben: Der Fokus wurde unter anderem auf die Haltbarkeit von bestimmten Medikamenten gelenkt. Wir haben in der Praxis keine Klimaanlage und die Temperaturen in den Praxisräumen steigen. Das hat Auswirkungen auf die Lagerung unserer Medikamente und Ampullen für den Sprechstundenbedarf und für Notfälle wie etwa Suprarenin. Hier achten wir nun verstärkt darauf, die Arzneimittel gegebenenfalls im Kühlschrank aufzubewahren.

 

Weitere Informationen:
-> Klimaresiliente Versorgung
-> Nachhaltige Hausarztpraxis
-> Baumpflanzaktion anlässlich 15 Jahre HZV

 

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