19. März 2022

Hausärztetag 2022: Eindrücke der berufspolitischen Diskussion

iStock/kaisorn, iStock/aerogondo

Die berufspolitische Diskussion im Rahmen des 20. Baden-Württembergischen Hausärztetags bestand aus zwei Teilen, aus der Podiumsdiskussion und dem Zukunftsdialog. Da es wichtig ist, engagierte Hausärztinnen, Hausärzte und Praxisteams für die eigene Gesundheit an der Seite zu haben, wurden spannende Themen rund um den Hausarztberuf diskutiert. Die gesamte Veranstaltung wurde per Livestream von vielen Hausärztinnen und Hausärzten sowie weiteren berufspolitisch Interessierten verfolgt.
 

Podiumsdiskussion

Wolfgang van den Bergh, Herausgeber der Ärzte Zeitung, leitete 1,5 Stunden durch eine kurzweilige und zugleich tiefgründige Podiumsdiskussion. Neben Norbert Metke (Vorsitzender des Vorstands der KVBW) nahmen Johannes Bauernfeind (Vorstandsvorsitzender AOK Baden-Württemberg), Ulrich Weigeldt (Bundesvorsitzender Hausärzteverband Baden-Württemberg), Corinna Ernle (Hausärztin und stellvertretende Sprecherin Forum Weiterbildung) und Katja Korf (Politikjournalistin Schwäbische Zeitung) an der Diskussion teil.

Diskutiert wurde neben der Entbudgetierung der Hausärzte ein engeres Versorgungsmanagement zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Die Podiumsgäste sprachen sich zudem für die HZV, als Versorgungsmodell der Zukunft für die Hausarztpraxis aus. Ein gemeinsames Ziel steht fest - die Schaffung von neuen Versorgungsstrukturen ohne Qualitätsverlust. Vielmehr benötigt es weitere Fachkräfte , die delegierte Aufgaben übernehmen und die Hausärztinnen und Hausärzte im Praxisalltag weiter entlasten. In der zukünftigen Versorgungssituation sehen die Podiumsgäste die Hausärzte als ersten Ansprechpartner für Patienten und Grundgerüst für die Basisversorgung. Auch der Anteil von Frauen wird in der hausärztlichen Versorgung zunehmen und somit auch Themen wie die Selbstständigkeit, die Niederlassung oder die Work-Life-Balance weiter in den Fokus rücken. Wie sehen zukünftige Hausarztpraxismodelle aus und wie motiviert man Hausärzte, sich in weniger attraktiven Gebieten niederzulassen?

Podiumsdiskussion  |  Unsere fünf Podiumsgäste im Austausch mit Moderator Wolfgang van den Bergh

 

Zukunftsdialog

Im anschließenden Zukunftsdialog formulierten vier unserer Vorstandsmitglieder (Dr. Doris Reinhardt, Dr. Thomas Heyer, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Jürgen Herbers) ihre Visionen und Konzepte für den Hausärzteverband Baden-Württemberg.

Dabei wurde u. a. das Verhältnis des Hausärzteverbands Baden-Württemberg zur Politik, Presse, Krankenkassen und zur Kassenärztlichen Vereinigung angesprochen und die öffentliche Wahrnehmung des Verbands diskutiert. Wie lässt sich die hausärztliche Versorgung in Zukunft gestalten? Zu dieser Fragestellung wurde z. B. die Akademisierung von VERAHs und die Entlastung der Hausärzte von bürokratischen Prozessen diskutiert. Unsere vier Vorstandsmitglieder nahmen sich auch dem Thema an, wie eine Arztpraxis strukturiert sein muss, wenn mehr Delegation gelebt werden soll. Neben diesen Fragestellungen wurde in der Runde auch der hausärztliche Nachwuchs thematisiert - wie wird der Beruf Hausarzt dem jungen Nachwuchs vermittelt? Was bedeutet es, als Hausarzt freiberuflich oder angestellt zu sein? Wie kann diese Vielfalt weiterentwickelt werden?

Zukunftsdialog | Vier Vorstände des Hausärzteverbands Baden-Württemberg im Austausch mit Moderator Wolfgang van den Bergh

 

 

 

 

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