30. September 2021

3 Fragen an Dr. Dirk Kölblin

Auf der Delegiertenversammlung im Juni wurde Dr. Dirk Kölblin zum Bezirksvorsitzenden für Südbaden gewählt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, welche Themen ihm besonders am Herzen liegen und wofür er sich als Bezirksvorsitzender einsetzen möchte.

Bildbeschreibung
Dr. Dirk Kölblin (47) ist niedergelassener Hausarzt in Teningen. Gemeinsam mit drei Kolleginnen ist er seit 2012 Teilhaber einer Berufsausübungsgemeinschaft. Dr. Kölblin engagiert sich seit 2018 als Delegierter im Hausärzteverband Baden-Württemberg, seit Juni 2021 ist er Bezirksvorsitzender für Südbaden.

       

Warum sind Sie Hausarzt geworden und was hat Sie motiviert sich berufspolitisch zu engagieren?

Dr. Kölblin: Ich habe während des Studiums festgestellt, dass die langjährige Begleitung von Patienten eine erfüllende Tätigkeit ist. Wie wichtig eine berufspolitische Vertretung ist, habe ich schon früh als Weiterbildungsassistent wahrgenommen - in dieser Zeit wurde der erste Hausarztvertrag unterzeichnet. Ein Nachwuchsseminar beim Hausärzteverband hat mich dann dazu bewogen, selbst im Hausärzteverband mitzuarbeiten.

Für welche Ziele möchten Sie sich in Ihrem Amt als Vorstandsmitglied stark machen?

Dr. Kölblin: Wir Hausärztinnen und Hausärzte brauchen weiterhin eine starke Vertretung in der Politik. Wir sind in der Corona-Pandemie eine wichtige Säule der medizinischen Versorgung, dies wird aber – auch finanziell – nicht wertgeschätzt im Vergleich zu anderen Berufsgruppen. Im Gegenteil, wir werden in dieser arbeitsintensiven Zeit für weitere Projekte wie eAU, eRezept und EPA verpflichtet, ohne dass die eingesetzte Zeit für Einrichtung und den laufenden Betrieb entsprechend honoriert wird.

Wo sehen Sie die größten künftigen Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung?

Dr. Kölblin: Die geschaffenen Strukturen der Hausarztzentrierten Versorgung müssen erhalten und stetig weiterentwickelt werden. Die Hausärztinnen und Hausärzte sowie die Teams der Praxen müssen so weit wie möglich von den zunehmenden administrativen Tätigkeiten entlastet werden. Aktuell werden uns in diversen Bereich immer mehr Tätigkeiten (z. B. EPA, eAU, eRezept, Änderung Kodierrichtlinien) aufgebürdet, ohne dass diese im Gegenzug adäquat vergütet werden.

Über unsere Delegierten

Die Delegiertenversammlung ist das höchste Organ des Verbandes. Der Baden-Württembergische Hausärzteverband wird repräsentiert durch seine Delegiertenversammlung, die alle 4 Jahre neu gewählt wird und aus 40 Delegierten besteht. Die nächste Delegiertenwahl findet am 01.12.2021 statt.

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