15. Juli 2022

B 52-Verbändekooperation: Impulse für eine krisenfeste Gesellschaft in Baden-Württemberg

Privat

Die Corona-Pandemie hat unser Gesundheitssystem auf eine harte Probe gestellt. Am 14.07.2022 hat die B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg zu einem Talk mit Diskussionsrunde rund um das Thema krisenresilientes Gesundheitssystem in das GENO-Haus in Stuttgart eingeladen.

 

Neben Minister Manfred Lucha MdL, Alexander Salomon MdL, Vorsitzender der Enquetekommission "Krisenfeste Gesellschaft" des Landes Baden-Württemberg, und weiteren Gästen diskutiere Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth für den Hausärzteverband Baden-Württemberg über die Krisenresilienz von ambulanter und stationärer Versorgung und die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit im Land. 

Gesundheitsminister Manne Lucha betonte dabei, wie wichtig Gesundheitsplanung sei, wenn es darum geht, Krisen wirksam zu begegnen. Das sei Aufgabe eines öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), so der Minister. Besonders wichtig sei es, Kräfte zu bündeln.

Alexander Salomon erklärte, dass es Zeit sei, aus der COVID-19-Pandemie Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Ziel der Enquetekommission "Krisenfeste Gesellschaft" sei es, das Gemeinwesen durch Erarbeitung von Handlungsempfehlungen widerstandsfähig und krisenfest aufzustellen. Dazu zähle auch die Stärkung des Gesundheitswesens, eine resistente Gesundheitsinfrastruktur, bessere Krisenreaktionen bei unbekannten Krankheiten sowie ein resilienter Umgang der Bevölkerung mit Krisen.

Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth stellte fest, dass Hausärztinnen und Hausärzte mit ihren Teams in der Krise der letzten zwei Jahre die Versorgung geleistet haben. Die Akademisierung von Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH) im Rahmen der HZV sei notwendig, um die erforderlichen Kompetenzen in der Teampraxis aufzubauen, um dem Versorgungsdruck der Zukunft standzuhalten. Sie betonte außerdem, dass Hausärztinnen und Hausärzte in der Versorgung eine koordinative Funktion erfüllen, die nicht delegiert werden kann. 

Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Medizinischer Geschäftsführer am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, sprach sich für eine "fantasievolle" Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und stationären Sektor und der Politik aus. Für ihn ist schnelles Zusammenwirken mit schnellen Entscheidungen relevant für ein resilientes Gesundheitssystem. Biggi Bender, Regionalleiterin des vdek in Baden-Württemberg, forderte als Vertreterin der B 52-Ver­bände­ko­ope­ra­tion Baden-Württemberg politische Unterstützung und Eigeninitiative von allen beteiligten Akteuren in Krisenzeiten. 

Besonders intensiv diskutierten die Podiumsgäste das Thema Klimawandel und Klimaschutz. Der Klimawandel wirke sich direkt auf die Gesundheit aus, erklärte Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth. Es brauche präventive Maßnahmen wie zum Beispiel die vom Hausärzteverband Baden-Württemberg entwickelte Idee einer Klima-Sprechstunde in der Hausarztpraxis. Außerdem müsse die Verordnung von Medikamenten überdacht werden. Um dem Klimawandel zu begegnen, brauche es Partner, so Buhlinger-Göpfarth.

Für ein krisenresilientes Gesundheitssystem sind aus ihrer Sicht Entwicklungsmöglichkeiten für Praxis- und Pflegepersonal hochrelevant. Patientenversorgung sei von Ärzten nicht mehr alleine zu schaffen. Die Gesellschaft müsse sich überlegen, wie sie Teampraxis in den Gesundheitsstrukturen abbilden möchte, forderte die Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg.

Was ist die B 52-Verbändekooperation?

Die B 52-Verbändekooperation ist eine Kooperationsgemeinschaft aus vier Krankenkassen. Dazu gehören der BKK Landesverband Süd Regionaldirektion Baden-Württemberg, die IKK classic, der Verband der Ersatzkassen Baden-Württemberg und die Knappschaft Regionaldirektion München. Ihr Ziel ist es, die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu fördern.

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-> B 52-Verbändekooperation

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Impressionen von der Podiumsdiskussion

 

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