19. Mai 2023

Dr. Klaus Reinhardt als BÄK-Präsident wiedergewählt

Jürgen Gebhardt

Dr. Klaus Reinhardt wurde am 18. Mai im Rahmen des 127. Deutschen Ärztetags ins Essen als Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) bestätigt. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband begrüßt die Wiederwahl und benennt als ein zentrales Thema für die Arbeit der Bundesärztekammer in den kommenden vier Jahre die Stärkung der hausärztlichen Steuerungsfunktion im Gesundheitssystem.
 

"Wir gratulieren Dr. Klaus Reinhardt zur Wiederwahl. Sie ist eine sehr gute Nachricht für die deutsche Ärzteschaft", sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg und erste stellvertretende Bundesvorsitzende Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth. Dem Facharzt für Allgemeinmedizin, der noch immer einmal in der Woche in Bielefeld praktiziert, sei es an der Spitze der Bundesärztekammer in den vergangenen Jahren gelungen, die Ärzteschaft im ambulanten und stationären Sektor zusammenzuführen.

Unterstützt wird Dr. Klaus Reinhardt künftig durch zwei BÄK-Vizepräsidentinnen: In ihrem Amt bestätigt wurde Dr. Ellen Lundershausen, Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Erfurt. Neu in das Amt der Vizepräsidentin gewählt wurde Dr. Susanne Johna, Oberärztin für Krankenhaushygiene am St. Josefs-Hospital in Rüdesheim. Für die beiden Ämter als weitere Ärztin/weiterer Arzt im Vorstand der Bundesärztekammer fielen die Stimmen auf Christine Neumann-Grutzeck, Fachärztin für Innere Medizin in Hamburg, und Dr. Andreas Botzlar, Facharzt für Chirurgie in Murnau.

Als ein zentrales Thema für die Bundesärztekammer in den kommenden vier Jahren nannte Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth die bessere Steuerung der Patient:innen: "Wir brauchen ein klares Bekenntnis der gesamten verfassten Ärzteschaft, dass die Patientinnen und Patienten nicht mehr unkoordiniert durch das System geschickt werden sollen. Bessere hausärztliche Steuerung zum Wohle der Patientinnen und Patienten – und damit einhergehend eine effizientere Nutzung der begrenzten Ressourcen – ist das Thema unserer Zeit und sollte auch das Thema der Bundesärztekammer in den kommenden Jahren werden." Nur durch die Hausarztpraxen könne die Koordination auf höchstem Qualitätsniveau gewährleistet werden, betonte Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth.

Wie dringend diese Steuerung notwendig sei, zeigt sich laut Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth in den überfüllten Notaufnahmen. Das hohe Patientenaufkommen dort sei auch darauf zurückzuführen, dass "viele Menschen schlichtweg nicht wissen, an welche Versorgungsebene sie sich wann wenden sollen." 

Handlungsbedarf sieht die HÄVBW-Vorstandsvorsitzende und erste stellvertretende Bundesvorsitzende aber auch beim Deutschen Ärztetag: "Nicht erst in diesem Jahr ist deutlich geworden, dass sich der Deutsche Ärztetag reformieren muss. Es braucht eine deutlich fokussiertere Auseinandersetzung mit den drängenden Themen – auch, um sicherzustellen, dass klare Botschaften in Richtung Politik und Öffentlichkeit gesendet werden. Das ist aus unserer Sicht eine der Aufgaben, die die Bundesärztekammer mit Herrn Dr. Reinhardt an der Spitze in den kommenden Jahren angehen muss."

Weitere Informationen: 

-> bundesärztekammer.de

 

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