24. Januar 2023

„Die HZV ist das Arbeitsmodell der Zukunft“

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Auf dem Neujahrsempfang des Deutschen Hausärzteverbands in Berlin empfingen der Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier und die stellvertretende Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth den Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) sowie zahlreiche Vertreter:innen aus der Gesundheitspolitik, von Verbänden und Institutionen des Gesundheitswesens.

 

In ihren Begrüßungsreden betonten die Vorsitzenden den Stellenwert der Hausärzteschaft für die Gesundheitsversorgung und verdeutlichten, dass sowohl die Impfkampagne als auch die Covid-Versorgung zum größten Teil in den Hausarztpraxen gestemmt wurde: „90 Prozent der Covid-Patientinnen und Patienten wurden abschließend von den Hausarztpraxisteams versorgt“, stellte Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth fest. Dafür fehle in der öffentlichen Wahrnehmung die Wertschätzung. Was die Praxen jeden Tag leisten, würde als selbstverständlich betrachtet. „Aber die Menschen wissen, wer sie versorgt hat“, versicherte die stellvertretende Vorsitzende, dies müsse auch in der medialen und öffentlichen Darstellung deutlich werden.

 

 

Den aktuellen Tendenzen, die hausärztliche Versorgung zu zersplittern, indem Substitutionsinitiativen gestartet und der Aufbau von Gesundheitskiosken geplant werden, erteilten die Vorsitzenden eine Abfuhr. Man dürfe nicht riskieren, dass zusätzliche Versorgungsebenen die eh schon knappen Ressourcen kannibalisieren. Es brauche mehr Koordination, die mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) erreicht werden könne. Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth: „Die HZV ist das Arbeitsmodell der Zukunft.“ Sie müsse gestärkt und weiterentwickelt werden, insbesondere mit Blick auf die interprofessionelle Zusammenarbeit im Team.

 

 

Der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) bedankte sich in seiner Rede für den Einsatz der Hausarztteams: „Falls Ihnen noch niemand Danke gesagt hat, sage ich es.“ Und er versprach Strukturreformen. So wolle man den Masterplan 2020 endlich in Zusammenarbeit mit den Ländern angehen und 5.000 zusätzliche Medizinstudienplätze schaffen. Auch die investorenbetriebenen MVZ möchte Lauterbrauch stark einschränken: „Wir brauchen keine weitere Welle der Privatisierung.“ Stattdessen versprach er einen Abbau von Bürokratie für die Praxen. 

 

Bilder: © becker.camera

 

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